EEG-Umlage zu hoch angesetzt – trotz boomender Solarwirtschaft!

Um knapp 75 Prozent stieg im Vergleich zum Vorjahr die installierte Leistung von Photovoltaik-Anlagen im Jahr 2010 in Deutschland. Die gesamte Photovoltaik-Leistung summierte sich damit auf rund 17.300 Megawatt. "Die Solarbranche erlebte mit einem Zubau von etwa 7.400 Megawatt im vergangenen Jahr einen wahren Boom. Damit war der Zubau von Solaranlagen im Jahr 2010 fast doppelt so hoch wie 2009", stellte der Präsident der Bundesnetzagentur, Matthias Kurth, fest.

Allerdings liegt das tatsächliche Photovoltaik-Marktwachstum im Jahr 2010 damit deutlich
unter der Prognose von 9.500 Megawatt. Auf Basis dieser Fehlprognose wurde die EEG-Umlage für das Jahr 2011 auf 3,53 Cent pro Kilowattstunde berechnet. Die Höhe der Ökostrom-Umlage hängt von vielen verschiedenen Einflussfaktoren wie zum Beispiel dem Wetterverlauf oder der Entwicklung der Börsenpreise ab. „Schon in der Vergangenheit wurde der Zubau regelmäßig unterschätzt.“ erklärt Kurth. „Sollte sich die EEG-Umlage 2011 als zu hoch erweisen, werden die Überschüsse auf dem EEG-Konto der Übertragungsnetzbetreiber verzinst und bei der Ermittlung der EEG-Umlage 2012 entsprechend verrechnet".

Der Bundesverband der Solarwirtschaft (BSW-Solar) fordert für alle Stromkunden eine Gutschrift.  Unter Berücksichtigung der tatsächlich erfolgten Photovoltaik-Installationen hätte die Solarstrom-Umlage in 2011 nach vorläufigen Schätzungen des BSW-Solar
nur auf etwa 1,4 Cent steigen dürfen – diese entspricht auch der Einschätzung des Bundesumweltministeriums. Ein Teil der Stromkosten müsse also an die Stromverbraucher zurückerstattet werden. Sonnenstrom werde zunehmend billiger, weil die Technologie sich ständig verbessert und die Fertigungskosten sinken. Die Solarstrom-Umlage werde deshalb in den Folgejahren – auch bei einem weiter boomenden Photovoltaik-Markt – nur noch geringfügig steigen. Spätestens dann könne Solarstrom nicht mehr als Grund für Strompreiserhöhungen genannt werden.

 

 


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